Die Kirchen von Thaur: Geschichte des Ortes und der Pfarre Thaur
Thaur liegt am östlichen Fuß der Nordkette, an der alten Dörferstraße von Innsbruck nach Hall. Funde aus der Römerzeit und dem Mittelalter weisen auf eine frühe Besiedelung hin.
Der heilige Romedius, der Patron des Dorfes, dürfte zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert gelebt haben. Er wurde vermutlich als reicher Grundherr im Zusammenhang mit dem Schloss Thaur geboren. Im Mittelalter war die Salzgewinnung von Bedeutung, 1643 wurde der Bau der Vigilius-Kirche auf Kosten der Salinenbeamten vollendet.
Seit frühester Zeit waren die sonnigen Hügel am Fuß der Nordkette besiedelt. Funde aus früher Vorzeit sowie die Spuren römischer und mittelalterlicher Besiedelung weisen auf eine lange und bedeutungsvolle Geschichte des Dorfes Thaur hin. Handelswege führten von hier übers Karwendel, in römischer Zeit bestand bereits eine Siedlung, die Burg im Norden des Dorfes war vom Mittelalter an Gerichtssitz für das Landgericht Thaur, bedeutende Bistümer und Stifte hatten Besitzungen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und der Jagd: Alles das trug zur früheren Bedeutung Thaurs bei.
827 nach Christus wird Thaur erstmals urkundlich erwähnt, als der reiche romanische Grundherr Quartinus seinen Besitz „ad Taurane“ verschenkt. Im frühen 8. Jahrhundert wird die bayerische Kirchenprovinz mit den (Erz-)Diözesen Salzburg, Freising, Regensburg, Passau und Säben eingerichtet. Im neu geordneten Pfarrsystem bildet Thaur eine „Urpfarre“ der Diözese Säben (Brixen), der die Siedlungen und Ortschaften des Landgerichtes von Mühlau bis Terfens angehören. Heute ist Thaur eine Pfarre der 1964 errichteten Diözese Innsbruck. Im Zuge des Umstrukturierungsprozesses der Diözese mit der Errichtung von größeren Seelsorgeeinheiten bildet Thaur seit 2011 einen „Seelsorgeraum“ mit der Pfarre zum hl. Erzengel Michael in Absam und der Pfarre zum hl. Josef in Absam-Eichat.