Die Kirchen von Rattenberg: Kapellen

Vom südöstlich gelegenen Kundler-Tor führt ein schmaler, serpentinenartiger Weg durch den schattenspendenden Wald zur Stadtbergkapelle, welche zu Fuß in gut 15 Minuten erreichbar ist.

Stadtbergkapelle Rattenberg

Stadtbergkapelle RattenbergDie ursprüngliche Entstehung der Kapelle ist leider nicht überliefert. Der Legende nach hat der Gerichtsschreiber Johann Wieser das Altarbild der Gottesmutter, das seine Tochter Helena nach der Vorlage eines ähnlichen Bildes aus Breitenbach am Inn gemalt hatte, für die Kapelle am Stadtberg gestiftet. Während des bayerisch-französischen Krieges am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kapelle zerstört und an einer anderen Stelle nahe der ursprünglichen wieder aufgebaut. 1809 wurde die Kapelle durch königlich-bayerische Truppen abermals verwüstet, konnte aber durch die Spenden mehrerer Wohltäter wieder errichtet werden. Heute wird in der Kapelle nach wie vor die Gottesmutter Maria verehrt, was sich unter anderem durch die regelmäßige Abhaltung von Novenen zeigt. Darüber hinaus dienen Kreuzwegstationen an Bäumen entlang des Weges den Gläubigen bei ihrer Kreuzwegandacht. (Text und Bild Dipl.-Ing. Martin Götz)

Auflegerkapelle

AuflegerkapelleÖstlich von Radfeld steht an der Bundesstraße die barocke Aufleger-Kapelle. Hier konnten sich Reisende schon vor Jahrhunderten an frischem Quellwasser laben. Daran erinnert auch der heute zwischen Kapelle und Rastplatz aufgestellte Brunnen. Die Kapelle selbst mit ihrer schlichten Ausstattung entstand um 1720. Der Name rührt daher, dass die Knappen hier das erzhaltige Gestein auf andere Transportmittel verluden. Früher versammelten sich hier am Festtag Maria Geburt die Radfelder Wallfahrer zum gemeinsamen Aufbruch nach Mariastein. Auch heute noch werden vom Dorf aus Bittgänge zur Auflegerkapelle abgehalten.

Kapelle Herz Jesu in der Au

Kapelle Herz Jesu in der AuAm nördlichen Ende eines Baumgürtels zwischen Radfeld und Kundl, direkt am Inntalradweg, der vom Malojapass in der Schweiz über Innsbruck bis nach Passau führt, steht die Kapelle Herz Jesu in der Au. Als Gemeinschaftswerk der Radfelder Schützen, der Fahnengemeinschaft und der Grasausläuter wurde sie nach den Plänen des heimischen Architekten ARNO PRANTL im Jahr 1999 errichtet. Anlass für diese Initiative war das 10-jährige Gründungsjubiläum der Schützenkompanie. Zwischen Bäumen und Bänken auf dem Vorplatz der Kapelle fließt frisches Quellwasser aus einem Brunnen, der aus Kramsacher Marmor gehauen ist. Gerne wird der Ort von Spaziergängern und Radfahrern für eine wohltuende Rast oder auch zu einer kurzen Andacht in der Kapelle genutzt. (Text und Bild Ing. Horst Duftner)