Die Kirchen von Hopfgarten im Brixental: Kapelle zum Hl. Kreuz in Penningdörfl
Der Name des Weilers Penningdörfl führt auf das Landadelsgeschlecht der Herren von Penningen (13.–15. Jahrhundert) zurück.
Die heutige barocke Kapelle wurde 1736/42 errichtet und ist dem Hl. Kreuz geweiht. Ein ausdruckstarkes Kruzifix aus der Zeit um 1600 ist Gegenstand wallfahrtsmäßiger Verehrung.
Geschichte
Die Besiedelung des südwestlich von Hopfgarten gelegenen Penninger Berges reicht, wie auch der echte „ing-Name“ verrät, noch in die Zeit der bayerischen Stammesbildung zurück. Der Name des Weilers Penningdörfl auf der ebenen Terrasse des Berges bedeutet „Siedlung des Penno (Benno)“; das Landadelsgeschlecht der Herren von Penningen taucht vom 13. bis zum 15. Jahrhundert mehrmals im Tiroler Unterland schriftlich auf. Die heutige barocke Kapelle mit Dachreiter und Schindeldach wurde 1736/42 an der Stelle eines Vorgängerbaues (von 1651/73) errichtet. Sie ist dem Hl. Kreuz geweiht; die Feier der ersten heiligen Messe erfolgte am Patroziniumstag, dem Fest der Kreuzerhöhung, am 14. September 1742. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Kapelle ein beliebter Wallfahrtsort. Die letzte Generalsanierung wurde in den Jahren 2006–2008 durchgeführt, am 23. Juni 2008 konsekrierte Erzbischof Dr. Alois Kothgasser anlässlich der Segnung der renovierten Kapelle den neuen Volksaltar, der nach Entwurf von Mag. PETER SCHUH von der Fa. HANS GUGGENBERGER (Kramsach) gefertigt wurde. Die Kapelle befindet sich im Privatbesitz von sechs Familien des Dorfes, die jährlich abwechselnd auch die Betreuung der Kapelle übernehmen.
Einrichtung
Über einen als Türschwelle eingemauerten gotischen Gewändestein betritt man den freundlichen Innenraum. Der barocke Stuck stammt noch aus der Erbauungszeit. Die 2008 wieder vollständig freigelegten Deckenbilder malte JOHANN FUCHS (2. Viertel 19. Jh.): in der Mitte die Anbetung des Kindes, seitlich die Eltern Mariens, die hll. Joachim und Anna, jeweils flankiert von Rundbildern der häufig von der ländlichen Bevölkerung verehrten Heiligen Wendelin und Notburga bzw. Papst Silvester und Leonhard.
Den Barockaltar mit den Statuen der beiden hll. Johannes (Evangelist und Täufer, innen) bzw. der hll. Petrus und Paulus (außen) schuf vielleicht der Bildhauer THOMAS BLIEML aus Going. Das jetzige Kreuzigungsbild (19. Jh.) stammt wiederum von Johann Fuchs. Weitere Statuen: in Rundbogennischen eine Pietà bzw. ein barocker Christus an der Geißelsäule, auf Konsolen die hll. Joseph (Lilie) und Leonhard (Kette). Das ausdrucksstarke Kruzifix aus der Zeit um 1600 war in der Barockzeit Gegenstand der wallfahrtsmäßigen Verehrung.
Daran erinnern auch noch einige Votivbilder an der Rückwand: eine große Kreuzigungsszene mit drei Votanten und Inschrift von 1696, das Bild eines knienden Votanten mit Dorf und Kapelle, eine Votivtafel mit der Hl. Familie von 1745 sowie eine Votivtafel mit dem Brand eines Bauernhauses von 1743, gestiftet als Dank von einem gewissen „H. Geitz auf Benning“. Zur weiteren Ausstattung gehören noch ein Ovalbild des hl. Isidor sowie als Kreuzwegstationen eine Stichfolge nach Joseph Führich.